...

Mahisha denkt noch über die vergangene Begegnung nach, während sie am Morgen zum Spital runter läuft. Dann beginnt sie zu sprechen ohne das jemand zu sehen ist: „Abeline, ich bin einverstanden. Jetzt übernimmst du. Ich geb zu, nicht zu wissen, was für mein Glück wichtig ist.“
Dann öffnet Mahisha die Spitaltür und begrüßt die Helferin Sona.
Hast du schon mal ein Leben sich komplett drehen sehen? Nein? Ich bis dahin auch nicht. Aber es geschah dann. Ein natürliches Leben begann von diesem Tag an zu einem nicht mehr natürlichen zu werden.
„Ma-Ama, guten Morgen. Bitte komm, da wartet schon eine junge Frau mit ihrem Kind auf dich.“

Mahisha hält das kleine Wesen im Arm, das ihr die Mutter in die Arme gedrückt hat. Sie spürt, wie das Leben weniger wird und die Atmung schwächer.
„Wozu hast du dieses Wesen entbunden, wenn es jetzt stirbt?“ schreit die Mutter in hemmungslosem Schmerz sie an. Ma-Ama, ich flehe dich an, tu etwas…!“

Mahisha läuft eilig mit dem Kind ins Behandlungszimmer und beugt sich über den fast leblosen Körper, um eine Infusion zu legen. Eine Welle von Verzweiflung überkommt sie.
„Was tust du da?“ erkundigt sich Abelina mit größter Ruhe.
„Ich tue alles, um dieses Leben zu retten.“ sagt Mahisha etwas ärgerlich.
„Halte den Körper des Kindes einfach nur dicht an dich, Mahisha! Du hast die Kraft, die alles zum Leben bringt. Lass es in den Fluten ruhen.“
„Warum jetzt noch Zeit verlieren?“ meldet sich eine Stimme zu Wort. „Jetzt ist nicht die Zeit für fromme Experimente!“ argumentiert eine andere Stimme. „Du kannst nicht zulassen, dass dieses Kind stirbt. Kämpfe um sein Leben!“ fordert wieder eine andere Stimme.
Mahisha zögert einen Augenblick, dann folgt sie dem ersten Rat. Ja, sie ist sich sicher, es war die vertraute Stimme von Abelina. Hastig nimmt sie das Kind vom Behandlungstisch und hält es dicht an sich gepresst. Mahisha schließt die Augen und atmet einen Augenblick tief durch. Erst geschieht nichts, aber dann lagert sich eine große Ruhe oder vielleicht besser ei n Friede im gesamten Behandlungsraum. Es ist so, als wenn diese Ruhe von leisen Tönen begleitet ist. Eine vollendete Komposition allgültiger Präsenz .
„Wo kommt nur diese wunderbare Musik her?“ fragt sich Mahisha kurz.
Von Mahishas Gesicht tropft der Schweiß auf den kleinen Körper. Das Kind bäumt sich auf – sekundenlang. Dann wird die Atmung des Kindes mit einem Mal tiefer und der Gesichtsausdruck entspannt sich. Bald darauf schläft es mit einem völlig entspannten Ausdruck in ihrem Arm ein.
Die Infusion mit der Medizin tropft unbeachtet auf den Boden. Sie wurde nicht gebraucht.
Mahisha bringt das Kind der Mutter und legt es behutsam in ihren Arm.
Die junge Mutter nimmt das Kind sichtlich bewegt entgegen und betrachtet es aufmerksam:
„Oh, du hast es mit Heilwasser besprengt.“
„Es ist mein Schweiß, aber es hätte auch meine Spucke sein können“, lacht Mahisha.
„Dann ist dein Schweiß Heilwasser“, stellt die Mutter unbeirrt fest und schaut Mahisha dabei an, wie eine Außerirdische.
„Ja, so muss es wohl sein. Nimm dein Kind und genieße mit ihm alle Tage deines Lebens. Das wird IHM gefallen.“
„Und wenn ich das haben möchte, was du hast?“
Mahisha richtet sich auf:
„Bist du dir denn sicher?“ Mahisha schaut die junge Mutter liebevoll prüfend an.
„O, nie war ich mir sicherer!“
„Alles, was du siehst wird für dich an Wert verlieren, weil es dem Besseren Platz macht.“
„Ich will einfach nur, was du hast, koste es was es wolle. Die Götter, denen ich bisher diente mögen mir verzeihen…“
„Gib mir deine Hand, ich zeige dir den Weg. ER wird sich freuen, denn er erwartet dich mit unbändiger Freude.“
Langsam verschwimmt alles um die beiden herum.
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