26. Die Farbe der Aussöhnung!

Regenbogen-hoch-im-Himmel

Mahisha, die gerade ein paar Eier an der Haustür gekauft hat, spürt diese vertraute Gegenwart:
„Lesley! Ich freu mich so! --- Du warst nie weg, nicht wahr?“
„Nie!“ sagt Lesley schlicht und lächelt dabei bis die Grübchen gut zu sehen sind.
„Komm wir gehen ins Dorf.“
Schweigend gehen sie eine Weile nebeneinander her.
„Was beschäftigt Dich?“
„Ich hatte heute einen Forulimu, einen Freiheitskämpfer von Mozambique unter den Patienten. Er ist über die Grenze gekommen: In der Ambulanz habe ich seinen Schulterschuss versorgt. Ich sah das Feuer von Hass in seinen Augen. Von dem Augenblick an hatte ich Schwierigkeiten...“ Mahisha schweigt. Sie erinnert sich daran, dass Lesley ja keine Erklärung braucht.
„Warum sehe ich die Welt noch immer schwarz oder weiß, wenn du dich völlig ausgesöhnt hast?“

Zebra

Mahisha verändert ihre Stimme, um Johns tiefe Stimme zu mimen:
„Weil die Welt eben so ist, mein Schatz. Daran kannst nicht mal du etwas ändern.“
Lesley betrachtet eine blaue Kapseerose, die wie aus den Nichts am Wegesrand aufgetaucht zu sein scheint: Behutsam nimmt er die schöne Blüte zwischen die Finger während er sie mustert:
„Oh, schau mal, ist die nicht schön?“
Mahisha nickt nur.
„Du wartest auf eine Antwort?“
„Ja.“
„Warte nicht mehr. Lebe.“
„Aber Antworten erhellen…“ Mahisha stockt kurz. „Nein, es sind nicht die Erklärungen. Du bist es.“
Lesley wendet seinen Blick von der blauen Rose:
„Erkenntnis malt schwarze und weiße Bilder. Diese Erkenntnis verweigert sich hartnäckig meiner Wahrheit der Erlösung und bewegt sich im engen Schema von gut und böse. Erkenntnis ist erst zufrieden, wenn restlos alles sauber sortiert ist. Es gleicht einer großen Müllsortieranlage: für mich verwertbar – nicht verwertbar.“
„Mein Gott, so schrecklich!!“
„Diese Erkenntnis ist ganz außerhalb von mir.“
„Wenn ich wie du bin, sehe ich alles und jeden ausgesöhnt. Aber dann erkenne ich auch nicht mehr, was schlecht ist...“ klagt Mahisha.
„Du siehst es, ohne das verachtende Sortiersystem, was dich besser machen soll, du vollkommen Gute.“
Er legt eine kurze Pause ein und bricht einen Ast ab, der spitz in den Weg hineinragt, bevor er fortfährt:
„Alles was jetzt durch Liebe berührt wird, erhält erst Sichtbarkeit und damit Bedeutung.
Ja, und weil du mir glaubst, bringst du die Botschaft der Liebe (Aussöhnung) auf alles und Jeden, was mit dir in Kontakt kommt. Dich interessiert nicht schwarz oder weiß – gut oder böse. Du siehst einfach über allem die herrlichen Farben der Aussöhnung und handelst nach dem, was du siehst.“

Regenbogen

Ein kleines Laufhühnchen muss sich verirrt haben. Es piepst kläglich im angrenzenden Maisfeld.
Lesley nimmt es auf den Arm. Sofort beruhigt sich der kleine Flattermann.
Die virtuelle Welt, in der dein Körper sich bewegt, ist nicht das wirkliche Leben. Hättest du nur dieses Leben, hättest du folgerichtig sterben müssen. Wer die Sichtbarkeit für das Leben hält, lebt ein virtuelles Dasein. Die Sichtbarkeit kann keine Veränderungen hervorbringen und keine Wunder bewirken. Sie ist nur die Plattform für das Hervorkommen des eigentlichen Lebens. Die tatsächlichen Veränderungen geschehen in der realen Welt, die nicht sichtbar ist. Da liegen die Schaltzentralen und Kommandobrücken.“
„Lesley, das klingt wie das aufregendste, abenteuerlichste Leben von dem ich je hörte.“
Der Showdown hat längst stattgefunden.
Aber wer wird kommen und diese Schaltzentralen bedienen? Ich habe diese Zentralstellen der Macht längst freigegeben.“
Lesley setzt das Laufhühnchen wieder ab. Sofort erkennt es seine Mutter und rennt mit kleinen Schritten aufgeregt piepsend auf sie zu.
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