1. Ja, ich tu es!

Meine schöne Nichte am Strand

Jetzt reicht’s! Ich tue es jetzt!
Darf man in dieser Zeit überhaupt ein Bekenntnis
zum Glück ablegen oder ist man es der Welten-
gemeinschaft schuldig zu trauern?

Nein, wir schulden es den Lebenden glücklich zu sein. Unser Glück zeigt den Weg in eine andere Welt.

Vor mir eine frisch aufgebrühte dampfend heiße Tasse Kaffee. So lieb ich es, und so sitze ich hier in einer kleinen vorwitzigen Schneise Sonne und erinnere mich daran, wie alles begann. Lange habe ich gebraucht, um mir sicher zu sein, ob ich den Ausflug in diese andere Welt noch mal tun will. Denn längst ist mir die gelebte Realität kostbarer als alles. Aber du bist mir wichtig genug...
Komm ich zeig Dir was, und vielleicht erwischen wir den richtigen Augenblick und Du fängst unterwegs das Glück auf.

Rfiki

Mit jener Frau aus dieser anderen Welt verbindet mich nichts mehr. Darum nenne ich sie bei dem Namen, mit dem man sie rief: Mahisha.

Sorgfältig werde ich mich erinnern und Dir genau berichten, wie es irgendwann in einem vergessenen Land einmal begann. Jede Erinnerung, die an einem Tag durchzieht werde ich aufsammeln.
Los geht’s:

Bis dorthin hatte ich selten jemand wegen mir weinen sehen, aber jetzt schaute ich meinen schwarzen Freund an und entdeckte die feinen Rinnen in seinem verschwitzt staubigen Gesicht:

„Rafiki, du weinst ja! Du bist ein guter Mensch!“ sagt Mahisha sichtlich müde und lächelt dabei.
Vielleicht ist es gerade dieses Lächeln, dass Rafiki so entschlossen macht:
„Ich bringe dich raus und wenn ich selber dafür der Nächste bin…“
Mahisha schüttelt langsam den Kopf und lässt sich noch tiefer ins Kissen fallen: „Du meinst es wirklich gut, Rafiki, aber lass nur, …..ich habe keine Angst mehr…“
Jetzt steht Rafiki mit weit aufgerissenen Augen da, die Augäpfel bewegen sich in schnellem Tempo in den Augenhöhlen hin und her, während er eifrig fortfährt:
„Der große Mann da draußen sagt, dass er nicht zu dir kommen kann. Er kann dir nur helfen, wenn ich dich zu ihm bringe und er sagt, dass er dir helfen kann. Das Mysterium der Weißen sei zu schwach.“ Verbitterung schwingt in seiner Stimme.
Mahisha ist so unendlich müde: „Rafiki, das ist nicht so gut, wenn du mich zu dem Medizinmann da draußen bringst.“ Sie schließt die Augen. Da greifen 2 Arme nach ihr und tragen sie hinaus in die Dunkelheit. Sie bekommt es nicht mehr mit.

Ein bisschen gruselig, gell? Ja, aber so war einiges damals. Einfach ein bisschen anders...
Komm, wir gehen zum Anfang. Ich zeig Dir ein Land auf dieser Erde, dass du bestimmt noch nicht kennst:

Wir steigen dann mal in den Landrover:

Ich, Mahisha wachse in Afrika auf und lerne das raue, sonnige Leben kennen. Unbeschwert? Achselzucken. Ich bekam den Namen Mahisha, in enger Anlehnung an das afrikanische Wort für Leben „maisha“.
Manche, die in diesem Kontinent eine neue Heimat gefunden haben, sprechen vom „Afrika-Fieber“. Sie meinen wohl damit die Sehnsucht nach Weite, Freiheit, dem Eins werden mit einer unbeschreiblichen Natur oder so.

Aber es gibt auch eine andere Seite des Landes über die niemals ein Reisekatalog je berichtet hat:
Mahisha wächst auf der anderen Seite auf, dort, wo sich niemals ein Tourist hinbegibt, nicht einmal hin verirrt. Zu karg und entbehrungsreich ist hier das Leben. Gottverlassen könnte man meinen.
Vielleicht warst Du schon mal auf dem Kilimanjaro oder du bist den weißen Sandstrand des indischen Ozeans entlanggegangen. Dann hast du einen unvergesslichen Urlaub erlebt.
Nun gut, an der Küste könnte die Reise beginnen. Wir sehen uns ein letztes Mal um und schauen über die weite Küste des Indischen Ozeans, ein freundlicher Ort mit den vielen weißen Stränden, spektakulären Tauchgründen und geheimnisvollen mittelalterlichen Ruinen. Hier atmen wir noch einmal tief ein und besteigen dann entschlossen den Landrover. Entschlossenheit braucht es, um sich auf zu machen in das vergessene Land hinter all dieser Schönheit. Mich fragte man nicht.
Der Weg geht schon bald über abenteuerliche Straßen, folgt dem Anstieg zu einer Bergkette, welche die Massai-Steppe einschließt und sieht staunend auf den Riesen "Kilimanjaro", der sich unvermittelt aus dem staubigen Buschland der nördlichen Massai-Steppe erhebt. Seine dicht bewaldeten Hänge weichen nach oben hin weißlich-blauem Gletschereis und strahlendweißem Schnee, der den Gipfel rundum einhüllt. Nein, auch hier bleiben wir nicht. Wir wollen in das vergessene Land dahinter. Endlich erreichen wir es mit unserem Landrover nach 5 Pannen und unendlichem Staub. Es ist das weite, trockene Zentralplateau. Der Name „nyika“ bedeutet Ödland. Der Busch, die dürftigen Wälder und Gras-Savannen sind rau und wenig einladend. Warum wohnte dort überhaupt jemand?
Gelegentliche Granitformationen beleben die vorherrschende Eintönigkeit und laden zu einer kleinen Kletterpartie ein. Die Kinder nennen diese Granit-Formationen „Felsen“. Dort konnte man sich hin zurückziehen, das Land überschauen, warten bis irgendein Ärger sich verflüchtigt hat oder einfach von großen Heldentaten träumen.

Wasser ist knapp und gibt es nur von November bis Mai ausreichend.
Meter für Meter muss man zuerst das hohe Gras niedertreten, um das Gelände mit dem Auge abzumessen. Wer hier leben will, den treibt mehr als die pure Lust am Abenteuer. Als der erste Ziegel gebrannt ist, gibt es die Hoffnung auf ein eigenes Haus.
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