Sonntag, 1. Mai 2011

13. Das ausserirdische Löschprogramm

„Was ist mit den Spuren der Verwüstung, die tiefen Furchen, die jene ungebetenen Gäste in den Menschen gruben? Pater Norman erzählte mir davon. Der Pater erzählte auch, dass viele wie zerklüftete Landschaften aussehen, fast so wie auf dem Mond. Es ist kalt in ihnen geworden und….Weißt du ich gehe auch zu ihm und ich kenne sehr viele andere hier, die das auch tun und irgendwie tut es gut…“

Lesley gähnt augenfällig gelangweilt.

Nach ein paar Minuten stockt Mahishas Redefluss. „Es interessiert dich nicht, nicht wahr.“

„Der Pater hat das gut beobachtet. Aber es gibt ein außerirdisches Löschprogramm.“

„Was gibt es!?“

„Dieses Programm füllt keine Krater mit verständnisvollen Worten, sondern es löscht alle Straßen zu diesen verwüsten Plätzen und zeigt einen neuen Weg in ein blühendes Land.“

„Du meinst sofort ohne jahrelange Sitzungen?“

„Sofort.“

„Bohh! Das ist aber extrem revolutionär! Wer kann dieses Löschprogramm starten? Gibt es jemand?“ Mahisha schaut Lesley aufs Äußerste gespannt an, während sie genau spürt, dass ein großes Geheimnis im Begriff ist bekannt gemacht zu werden.

Lesley sitzt völlig regungslos da, fast so, als sähe er sich einen spannenden Film an. Darum wiederholt Mahisha noch einmal ihre Frage mit detektivischem Eifer:

„Lesley, gibt es jemand auf dieser Erde, der das Löschprogramm in Gang setzten kann?“

„Ja.“

„Lesley, wer ist es und wo lebt er?“

Dann lauscht sie gebannt den fast unglaublichen Worten, die für immer ihr Leben und das Leben von Milliarden von Menschen verändern sollten:

„Das können nur die Göttersöhne. Mit diesem Jahrtausend begann die echte Geburtsstunde der Göttersöhne auf dieser Erde. Jetzt endlich werden sie nicht mehr abgetrieben. Ich gab ihnen einen Vater und eine Mutter, die über ihnen wachen, bis sie stark genug sind. Einige krabbeln erst, manche erheben sich schon. Wenige tun ein paar Schritte.“

Ein heller Blitz durchzuckt die Nacht und erhellt für einen Augenblick alles Dunkle der Nacht. Lange sagen sie kein Wort.

„Erst das ist Freiheit! Der Stärkere hat übernommen.“

„….und ist in mir ans Ziel gekommen.“

„Ein Lied?“

„Scheint so. Das blühende Land von dem ich dir erzählte, es bringt in diesen Tagen viele Lieder auf die Erde. Aber viele wird man nicht gleich erkennen.“

„Warum nicht?“

„Was meinst du, Mahisha? Lass einfach die Weisheit durch dich antworten.“

Mahisha nickt und beginnt langsam zu sprechen:
„Es sind Lieder, … die weder mystisch, …nebulös, …melancholisch schwer sind oder gar in eine Stimmung von sakraler Trance versetzen. Es sind einfach Lieder, die so wie du sind: das quicklebendige Leben.“
„Der sakrale Trancezustand ist tatsächlich vorbei. „ sagt Lesley und haut sich dabei vergnügt auf die Schenkel.
Wieder setzt sich ein Lachen frei und reißt Löcher in die Nacht.

„Singen wir es?“

„Du kennst es.“

„Ja, die Klänge und Worte sind da. Wir singen es.“

Ein Lied durchquert die Nacht:

„Das ist Freiheit!
Der Stärkere hat übernommen und ist in mir ans Ziel gekommen.
Jetzt bleibt nichts mehr wie es war, das ist doch sonnenklar!“

Während die Klänge noch Stunden später weiter um Mahishas Bett tanzen und dann nach draußen hüpfen, liegt ein glückseliger Ausdruck auf Mahisha Gesicht. Sie ist eingeschlafen.
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